Die Kunsthistorikerin Inga Scholl hat den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Clemen-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland für ihre Dissertation über die Kölner Künstlerin Milli Schmitz-Steinkrüger (1907-2001) erhalten. „Die Dissertation von Inga Scholl holt eine Künstlerin aus der drohenden Vergessenheit ans Licht der Forschung“, erklärte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, am Donnerstagabend bei der Preisverleihung in Köln. Ihr bedeutender Beitrag zur rheinischen Kunst des 20. Jahrhunderts sei bisher der auf Künstler konzentrierten Kunstgeschichtsschreibung entgangen.
Scholl habe Kontakt mit den Kindern Schmitz-Steinkrügers aufnehmen und so den Nachlass der Künstlerin erforschen können, erklärte der Landschaftsverband. Schmitz-Steinkrüger habe den Archetypus des Symbolkreuzweges geschaffen. „Das heißt, die üblicherweise szenisch gestalteten Stationen des Leidenswegs Christi stellte sie im Kreuzweg erstmalig symbolisch dar“, erläuterte Scholl.
Benannt ist die Auszeichnung nach dem ersten Provinzialkonservator der amtlichen Denkmalpflege im Rheinland, Paul Clemen (1866-1947). Er war Denkmalpfleger, Geschichtsschreiber, Professor und Schöpfer des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn.