Der Lutherische Weltbund (LWB) wächst. Seit der Vollversammlung 2017 in Namibia hat der weltweite Dachverband der Lutheraner fünf Kirchen als neue Mitgliedskirchen aufgenommen. Zwei weitere haben einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt, erklärte die LWB-Generalsekretärin, Pfarrerin Anne Burghardt, am Donnerstag in ihrem Bericht vor der Vollversammlung in Krakau. Zu den neuen Mitgliedern zählen demnach die Vereinigte Evangelische Kirche in Kuba – Lutherische Synode, die Lutherische Kirche Christi in Indien und die Augustinische Lutherische Kirche von Guatemala.
Von politischer Relevanz sind die Neuaufnahmen der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine und der Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien. Diese Kirchen gehörten bislang dem Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten an, über den sie Mitglied im LWB waren. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nahm der Rat des LWB diese Kirchen aber als Einzelmitglieder auf.
Einen Mitgliedsantrag gestellt haben laut Burghardt zwei Kirchen in Südostasien: die Lutherische Kirche in Kambodscha und die Protestantische Geraja Niho Keriso-Kirche in Indonesien. Sie wurden für eine zweijährige Übergangszeit vorläufig aufgenommen, bevor sie Vollmitglieder mit Stimmrecht werden.
Der LWB ist die größte lutherische Kirchengemeinschaft weltweit. Er umfasst nach eigenen Angaben mehr als 77 Millionen Mitglieder in 99 Ländern und 150 Kirchen. Aus Deutschland sind elf Kirchen Mitglied im LWB: die Landeskirchen Bayern, Braunschweig, Hannover, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Oldenburg, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Württemberg sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden und die Lutherische Klasse der Lippischen Landeskirche.