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Lüneburger Forscherin mit Preis für Migrationsforschung geehrt

Die Lüneburger Sozialwissenschaftlerin Laura Lambert ist mit dem erstmals verliehenen Klaus-Jürgen-Bade-Nachwuchspreis für Migrations- und Integrationsforschung ausgezeichnet worden. Die Postdoktorandin an der Leuphana Universität erhielt den mit 7.500 Euro dotierten Preis für ihre Forschungen im westafrikanischen Niger, wie das Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Berliner Humboldt Universität am Mittwoch mitteilte.

Lambert habe am Beispiel des Niger die Komplexität von Asyl-Systemen und Migrationsdynamiken und deren Auswirkungen auf lokale Verhältnisse untersucht. Ihre Arbeit zeige, „dass hinter jeder Statistik Menschen mit einer Geschichte stehen“, sagte die Jury-Vorsitzende Gökce Yurdakul.

Die Preisträgerin betonte, Europa befinde sich mit seinen Debatten über Migration in einem engen Diskursraum. „Ich denke, es gibt auf dem afrikanischen Kontinent zahlreiche Stimmen, die uns einen neuen Blick ermöglichen können.“

Der nach dem Migrationsforscher Klaus Jürgen Bade (80) benannte Preis soll den Angaben zufolge jährlich an Nachwuchswissenschaftler für herausragende Leistungen in der Migrationsforschung und das Vermitteln der Erkenntnisse in die Öffentlichkeit verliehen werden. Initiatoren sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und das Berliner Institut für Migrationsforschung.

Klaus Jürgen Bade war bis zu seiner Emeritierung 2007 mehr als 25 Jahre lang Professor für Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück. Er gilt als Pionier der Migrationsforschung. 1991 war er Mitbegründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, das er viele Jahre leitete. Zudem gründete er den bundesweiten Rat für Migration und war stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates der Bundesregierung für Migration und Integration.