Bei der multifunktionalen Nutzung von Kirchen ist aus Sicht des emeritierten Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick mehr Fantasie gefragt. Man könne die Gebäude durchaus weiterhin für Gottesdienste nutzen und zugleich für andere vereinbarte Zwecke, sagte Schick dem Kölner Portal „domradio.de“ (Mittwoch). Auch früher habe es in Kirchen beispielsweise schon Cafés gegeben.
„Auch medizinische Praxen können in eine Kirche eingebaut werden oder verschiedene Beratungsmöglichkeiten angeboten werden“, sagte der Theologe. All das habe etwas mit dem Christentum und mit Kirche zu tun. Doch sieht Schick auch Grenzen: „In einer Kirche kann es keinen Sexshop geben.“ Die Filiale einer Kirchenbank oder ein Restaurant könnten indes aus seiner Sicht durchaus Platz in einer Kirche finden.
„Ich plädiere immer dafür, dass die Kirchen erhalten bleiben. Sie sind Fingerzeig zum Himmel und auch Hinweisschild auf Gott“, sagte der 75-Jährige und riet dazu, vor einem Abriss oder Verkauf andere Möglichkeiten zu prüfen. „Wir diskutieren oft zu sehr das ‘Entweder Oder“, sagte Schick. Dabei solle stärker das „Sowohl als auch“ bedacht werden. (00/3766/27.11.2024)