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Literatur-Professor: Rocksongs sind spannend für Wissenschaft

Songtexte etwa von Rockbands sind nach Ansicht des Literatur-Professors Dirk von Petersdorff für die Literaturwissenschaft ebenso spannend wie Gedichte. Darauf verweise auch das Thema der ersten Vorlesung des „Tote Hosen“-Sängers Campino als Heinrich-Heine-Gastprofessor in Düsseldorf, sagte der Literaturwissenschaftler von der Universität Jena am Dienstag dem Radiosender WDR 5. Campino sollte am Dienstagnachmittag die Vorlesung „Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer. Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik“ an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität halten.

Von Petersdorff sagte, er finde Campinos Linie von Erich Kästner zur Band Kraftwerk sehr interessant. Denn Sprache und Musik gehörten zusammen. Kästners Gedichte seien gereimt und hätten einen Rhythmus. „Das ist Musik, die aus der Sprache hervorgeht.“ Auch bei der Band „Kraftwerk“ oder den „Toten Hosen“ selbst gebe es diese Verbindung von Sprache und Musik. „Ich würde sagen, das ist beides Lyrik“, betonte der Literaturwissenschaftler. Deshalb seien auch Liedtexte spannend für die Literaturwissenschaft.

Campino, mit bürgerlichem Namen Andreas Frege, hat in diesem Jahr die Heinrich-Heine-Gastprofessur der Düsseldorfer Hochschule verliehen bekommen. Neben der Vorlesung am Dienstag ist am 23. April eine weitere unter dem Titel „Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit“ geplant. Campino soll dabei mit dem Kulturchef des „Spiegel“, Philipp Oehmke, sprechen. Tickets dafür werden ab Mittwoch auf der Seite der Universität verlost.