Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, hat den Rücktritt von Annette Kurschus als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und westfälische Präses bedauert. Kurschus sei eine Ratsvorsitzende gewesen, „die bei vielen Gelegenheiten mit der Kraft des Wortes aus dem Evangelium heraus zu überzeugen wusste“, sage Arends am Montag in Detmold vor der Lippischen Landessynode. Dabei habe sie immer wieder „die Stimme für Benachteiligte erhoben“.
Er habe den Schritt Kurschus’ „mit Respekt, aber zugleich auch mit tiefem Bedauern“ zur Kenntnis genommen, sagte der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche. „Als Nachbarkirche blicken wir auf seine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr zurück“, betonte Arends. Zu den Vorkommnissen in Siegen „können und wollen wir uns nicht äußern, weil wir dazu zu wenig gesichert wissen“.
Kurschus war 20. November von ihren Leitungsämtern an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der westfälischen Landeskirche zurückgetreten. Hintergrund sind Vorwürfe, die 60-jährige Theologin sei nicht transparent mit einem mutmaßlichen Fall sexualisierter Gewalt umgegangen, den die „Siegener Zeitung“ unmittelbar vor der EKD-Synode am 11. November öffentlich gemacht hatte.