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Linnemann fordert ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr

Kontroverse Debatte spitzt sich zu: CDU-Generalsekretär Linnemann ist für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Die Links-Partei und die Arbeiterwohlfahrt lehnen das ab.

Die Diskussion um ein Gesellschaftsjahr wächst: CDU betont gesellschaftlichen Zusammenhalt, während AWO und Linke auf Freiwilligkeit setzen
Die Diskussion um ein Gesellschaftsjahr wächst: CDU betont gesellschaftlichen Zusammenhalt, während AWO und Linke auf Freiwilligkeit setzenImago / Bihlmayerfotografie

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat die Forderung nach einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr bekräftigt. Die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres habe für ihn „höchste Priorität“, sagte Linnemann der Düsseldorfer Rheinischen Post.  Ein freiwilliger Ansatz reiche nicht aus, weil gerade diejenigen, die am meisten profitieren würden, nicht erreicht würden.

Als Beispiel nannte Linnemann „junge Menschen, die in einem schwierigen sozialen Umfeld aufwachsen und sich ausgeschlossen fühlen“. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sei einer der wichtigsten Schlüssel, „um den Zusammenhalt der Gesellschaft wieder nachhaltig zu stärken“.

AWO: Freiwilligendienst muss freiwillig bleiben

Die Linkspartei kritisierte Forderungen nach einer Verpflichtung. „Ich freue mich darüber, dass so viele junge Menschen Lust darauf haben, für ein Jahr in sozialen Projekten mitzuarbeiten – das sollte man fördern und nicht über Zwang reden“, sagte der Linken-Parteivorsitzende Jan van Aken der Zeitung. „Wir werden gegen den Zwangsdienst stimmen“, erklärte er.

Auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) sprach sich gegen ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr aus. „Die Freiwilligendienste müssen freiwillig bleiben – denn Engagement lässt sich nicht verordnen“, sagte AWO-Präsident Michael Groß der Zeitung. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr wäre auch in der Praxis eine Überforderung, da es Zeit brauche, die Strukturen zur Begleitung und zum Einsatz der jungen Menschen auszubauen.