Nach zehn Jahren hört Dagmar Manzel als Kommissarin beim “Tatort” Franken auf. In “Trotzdem” ist sie an diesem Sonntag letztmals als Paula Ringelhahn zu sehen. Über ihren Abschied und ihre Zukunftspläne.
Unter dem Titel “Trotzdem” zeigt das Erste an diesem Sonntag um 20.15 Uhr den zehnten “Tatort” aus Franken. Für Hauptdarstellerin Dagmar Manzel ist es der letzte Fall, in dem sie an der Seite von Felix Voss (Fabian Hinrichs) als Kommissarin Paula Ringelhahn ermittelt. Sie scheidet auf eigenen Wunsch aus. Privat werde sie aber immer wieder mal in die Gegend zurückkehren. Vor allem die Fränkische Schweiz habe es ihr angetan, sagte Manzel der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Dort habe ich sogar zuletzt ein paar Tage Urlaub gemacht.”
Als Berlinerin lernte Manzel im Laufe der Zeit, dass die Franken sehr zurückhaltend seien: “Die gucken immer erst, bevor sie reagieren. Aber wenn sie merken, dass das Gegenüber auch sehr nett und freundlich ist, dann öffnen sie ihr Herz. Das ist wirklich bemerkenswert.” Mit dem “Tatort” aus Franken werde es sicher spannend, aber anders weitergehen, zeigte sich die Schauspielerin überzeugt. Sie freue sich für ihren Kollegen Hinrichs, dass er mit Max Färberböck, der für mehrere Folgen als Regisseur und Drehbuchautor verantwortlich zeichnete, etwas Neues entwickeln könne.
Für die vielseitige Künstlerin steht bald wieder Theaterarbeit an. Sie spielt im Herbst die Nellie Lovett im Musical “Sweeney Todd” an der Komischen Oper Berlin. Danach inszeniert sie am Haus Engelbert Humperdincks “Hänsel und Gretel”. Was ihren letzten “Tatort” betrifft, schwärmte Manzel von einer Top-Besetzung. Als einen “großen Schatz” habe sie an dem Format über die Jahre auch betrachtet, dass die beiden Kommissare immer einen abgeschlossenen Raum bei gemeinsamen Autofahrten gehabt hätten, wo sie sich über Leben und Beruf unterhielten.
In “Trotzdem” löst der Suizid eines 25-jährigen Häftlings eine Serie tödlicher Ereignisse in Nürnberg aus. Alle im Knast mochten Lenni. Sie glaubten zudem an seine Unschuld, auch wenn er zwei Jahre zuvor für den gewaltsamen Tod an einer jungen Frau verurteilt worden war. Neben seinen Schwestern Maria (Mercedes Müller) und Lisa (Anne Haug), die versucht hatten, die Wahrheit ans Licht zu bringen, hatte selbst der Chef der Nürnberger Polizei, Mirko Kaiser (Stefan Merki), insgeheim Zweifel.
Der Tod des Bruders stürzt die Schwestern in tiefe Verzweiflung. Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Todesfall: Diesmal ist die Familie von Karl Dellmann (Fritz Karl) und seiner Frau Katja (Ursina Lardi) betroffen. Die Ereignisse überschlagen sich. Ringelhahn, Voss und Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) müssen versuchen, eine Serie zu stoppen, die eine Spur der Zerstörung zurücklässt.