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Lektoren und Prädikanten in der evangelischen Kirche

Lektoren und Prädikanten sind ehrenamtliche Frauen und Männer, die Gottesdienste gestalten. Sie können alle möglichen Berufe haben und werden für ihre Arbeit in der Gemeinde ausgebildet. Schätzungsweise 15 bis 20 Prozent der Gottesdienste innerhalb der bayerischen evangelischen Landeskirche werden nicht von Pfarrern, sondern von Ehrenamtlichen gestaltet.

Lektoren sind laut der evangelischen Landeskirche Laien mit theologischer Grundbefähigung. Sie halten Gottesdienste anhand von fertigen Lesepredigten, die sie vortragen. An vier Wochenenden lernen die Teilnehmenden Grundlegendes zum Gemeinde- und Amtsverständnis, zum Alten und Neuen Testament, zum Bekenntnis und Kirchenjahr. In weiteren vier Wochenenden praktischer Ausbildung lernen und üben sie, wie sie die Liturgie ansprechend und sicher gestalten können und wie sie mit einer Lesepredigt frei und spannend sprechen. Am Ende steht ein Prüfungsgespräch.

Die Ausbildung zum Prädikanten kann erst nach der Lektorenausbildung beginnen. An vier Wochenenden wird über das Gottes- und Menschenbild, die Predigt alttestamentlicher Texte, über Ethik in der Predigt, über Abendmahls- und Beichttheologie, über den Heiligen Geist und die Eschatologie gesprochen. An vier weiteren Wochenenden werden das Predigtschreiben und Predigthalten sowie das Gestalten der Abendmahlsliturgie gelernt und geübt. Nach dem Kurs muss jeder einen Prüfungsgottesdienst absolvieren. (00/0274/24.01.2024)