Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ und die Radiojournalistin Sabine Adler erhalten in diesem Jahr den Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig würdige damit den hohen persönlichen Einsatz für die Presse- und Meinungsfreiheit, teilte die Stiftung am Mittwoch in Leipzig mit. Die jeweils mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 8. Oktober in Leipzig übergeben.
Mit ihrem Votum für das 2014 gegründete Recherchenetzwerk „Correctiv“ betone die Jury die Bedeutung von investigativem Journalismus für die Demokratie, hieß es. In Zeiten, in denen „die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der politischen Auseinandersetzung durch gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen immer heftiger angegriffen werde“, komme der investigativen Recherche eine herausragende Kontrollfunktion zu.
Diese Rolle habe „Correctiv“ in hervorragender Weise wahrgenommen, hieß es. Das Netzwerk veröffentlichte Recherchen über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern. Dabei war es in Potsdam um die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gegangen. Die Veröffentlichung löste bundesweit Demonstrationen für Demokratie und Vielfalt aus.
Sabine Adler ist langjährige Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks und Autorin mehrerer Sachbücher. Die 60-Jährige stehe „für ausgezeichneten, unaufgeregten Qualitätsjournalismus unter zunehmend schweren Bedingungen an ihren Einsatzorten“, hieß es. 2023 hatte die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf den Leipziger Medienpreis erhalten.