Das Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr sei der Eintritt in die Dauerausstellung frei, teilte das städtische Museum am Montag in Leipzig mit. Zu sehen sind unter anderem rund 2.000 Objekte der Kunst- und Kulturgeschichte Europas von der Antike bis in die Gegenwart.
Neben Arbeiten aus Keramik und Glas präsentiert das Museum auch Möbel, Metalle und Leipziger Goldschmiedearbeiten sowie Textilien, spätgotische Schnitzplastiken und Flügelaltäre. Gezeigt werden zudem ostasiatische und islamische Kunst sowie zahlreiche Objekte des Jugendstils. In wechselnden Ausstellungen stehen Kunsthandwerk, Design, Fotografie und Architektur im Fokus. Auch zum Jubiläum sind Sonderausstellungen geplant.
Das städtische Grassi Museum war im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden. Erste provisorische Ausstellungen fanden 1949 statt. Zu DDR-Zeiten wurden lediglich Maßnahmen zur Erhaltung des Gebäudes realisiert. Nach grundlegender Sanierung öffnete das Museum 2007 wieder.
Die Architektur des zwischen 1925 und 1929 erbauten Grassi Museums vereint eine klare Formensprache mit expressiven Schmuckformen des Art déco. Benannt ist der Bau nach Franz Dominic Grassi (1801-1880). Der Leipziger Kaufmann italienischer Herkunft hatte der Stadt Leipzig ein Vermögen von mehr als zwei Millionen Mark vererbt, von dem zahlreiche Bauvorhaben gefördert wurden.
Der Gebäudekomplex am Johannisplatz beherbergt auch das Museum für Völkerkunde der Staatliche Kunstsammlungen Dresden und das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig.