Erstmals seit 2020 startet das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) ohne pandemiebedingte Auflagen. Dennoch werde man die Besucherzahl von rund 41.500 Gästen von 2019 vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht erreichen können, sagte Festivalleiter Christoph Terhechte am Donnerstag in Leipzig bei der Programmvorstellung. Die Mietpreise für die Kinos seien stark gestiegen, so dass Filme zum Teil in kleineren Sälen mit weniger Sitzplätzen liefen.
Eröffnet wird die 66. Ausgabe des Filmfestivals am 8. Oktober mit einer Dokumentation aus der Ostukraine. Der Leipziger Journalist Arndt Ginzel habe für seinen Film „White Angel – Das Ende von Marinka“ im Sommer 2022 aus dem Bildmaterial der Körperkameras von Polizisten bei ihren Evakuierungseinsätzen in der ostukrainischen Kleinstadt im Gebiet Donezk einen Dokumentarfilm gemacht.
Insgesamt richte die diesjährige Ausgabe den Blick schwerpunktmäßig auf Mittel- und Osteuropa, sagte Terhechte. Viele der dafür ausgewählten Filme spiegelten das spannungsgeladene Verhältnis dieser Region zu Russland wider. Zu sehen seien etwa Werke aus Estland, Georgien, Kroatien, Polen und Slowenien sowie aus der Slowakei, der Ukraine und der Tschechischen Republik.
Umrahmt wird das DOK Leipzig auch in diesem Jahr von einem Branchentreffen. Neben Diskussionsrunden und Archivvorstellungen werde eine Projektbörse erneut Produzenten und Autoren zusammenführen, hieß es.
Die DOK Leipzig findet seit 1955 jährlich statt. In insgesamt vier Wettbewerbskategorien verleiht sie als Hauptpreise Goldene und Silberne Tauben.