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Leichte Erholung bei Organspendezahlen auch in Nord-Bundesländern

Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist nach einem Rückgang 2022 im vergangenen Jahr wieder angestiegen. 2023 haben 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, 11 Prozent mehr als im Vorjahr (869), wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation in Frankfurt am Dienstag mitteilte. Die Zahl der gespendeten Organe stieg von 2.662 auf 2.877. Im Jahr 2021 hatten diese Zahlen bei 933 Spendern und 2.905 gespendeten Organen gelegen. Dieselbe Entwicklung zeige sich auch in den nördlichen Bundesländern.

Demnach haben in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 170 Personen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet (2022: 133, 2021: 148). Die Zahl der gespendeten Organe lag bei 541 (2022: 430, 2021: 470). Die am häufigsten transplantierten Organe sind Nieren, Lebern, Herzen und Lungen.

Trotz der Erholung der Spenderzahlen bleibe die Situation der Organspenden in Deutschland angespannt, sagte der Medizinische Vorstand der Stiftung, Axel Rahmel. „Wir haben nach wie vor einen erheblichen Mangel an Spenderorganen, sodass nicht allen Menschen, die auf ein Organ warten, geholfen werden kann, obwohl wir die medizinischen Möglichkeiten dazu haben.“

Deutschland bilde im internationalen Vergleich immer noch ein Schlusslicht bei der Organspende und profitiere im Eurotransplant-Verbund von anderen Mitgliedsländern. Es erhalte mehr Organe, als es abgebe. Rahmel appellierte an die Bevölkerung, zu Lebzeiten eine Entscheidung zur Organspende zu treffen und diese in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung zu dokumentieren. Ohne Zustimmung der Verstorbenen oder deren Angehörigen sei in Deutschland keine Organspende möglich.