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Lehrkräfte arbeiten teilweise massiv über den Zeitvorgaben

Fast 70 Prozent der sächsischen Vollzeitlehrkräfte überschreiten laut einer Arbeitszeitstudie ihre Sollvorgaben. Gleiches trifft auf etwa drei Viertel der Teilzeitlehrkräfte zu, wie aus einer Studie hervorgeht, die am Montag vom Kultusministerium in Dresden veröffentlicht wurde. Knapp ein Viertel der Schulleitungen arbeiteten sogar zwischen 44 und 48 Stunden. Die „standardisierte Solllinie“ bei Vollzeitkräften liegt den Angaben zufolge bei 40 Arbeitsstunden pro Woche.

Knapp 30 Prozent der Vollzeitlehrkräfte lagen bei mehr als 44 Stunden, rund zwölf Prozent überschritten laut Studie die Marke von 48 Stunden. Bei Teilzeitlehrkräften hatten etwa 27 Prozent mehr als 36 Stunden gearbeitet und acht Prozent mehr als 48 Stunden. Der Studie zufolge bleiben aber in Schulwochen auch gut 31 Prozent der Vollzeitlehrkräfte sowie ein Viertel der Teilzeitlehrkräfte unter ihrem vorgesehenen Soll.

Schulleitungen arbeiteten insgesamt laut eigenen Angaben im Durchschnitt 7,8 Prozent über ihrem individuellen Soll, was einer durchschnittlichen Mehrarbeit von 2,6 Stunden pro Woche entspreche. Bei den Vollzeitlehrkräften habe sich die Mehr- und Minderarbeit über das Jahr hinweg fast ausgeglichen, Teilzeitlehrkräfte leisteten laut Studie im Durchschnitt eine wöchentliche Mehrarbeit von 1,4 Stunden.

Sachsens Kultusministerium hatte im Frühjahr eine Reihe von Anrechnungsstunden gekürzt. Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert dagegen eine Anrechnungsstunde für die zusätzliche Arbeit von Klassenleiterinnen und -leitern sowie flächendeckend mehr Schulassistenz in Sachsen.