Der Amoklauf in Graz rückt die Frage nach der Sicherheit an Schulen in den Fokus. Der Deutsche Lehrerverband mahnt hingegen zu einem ganz anderen Ansatz zur Vorbeugung solcher Taten.
Nach dem Amoklauf an einer Schule im österreichischen Graz hält der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, den Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen für wenig zielführend. “Forderungen nach Türkontrollen und Sicherheitspersonal gehen an der Schulrealität in Deutschland vorbei”, sagte Düll dem Magazin “Focus” (Donnerstag). Solche Taten würden lange geplant. Die Täter würden gegebenenfalls zu anderen Methoden greifen. “Es gibt ja auch den Raum außerhalb des Schulgebäudes.”
Düll mahnte, mehr in die Betreuung von Schülern zu investieren, die zu versagen drohten: “Ein gutes Monitoring von Schülern durch Lehrer sowie Sozialpädagogen, Jugendarbeiter und Schulpsychologen, die rechtzeitig eingreifen können, wenn Schüler drohen abzudriften, ist der beste Schutz vor möglichen Amokläufen.”
Bei dem Amoklauf, bei dem am Dienstagvormittag ein 21-jähriger ehemaliger Schüler an einem Gymnasium in Graz um sich schoss, wurden elf Menschen getötet, weitere teils schwer verletzt. Unter den Opfern waren Schüler und Lehrkräfte.