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Leerer Trevi-Brunnen mit “Planschbecken” für Münzwurf

Nun hat es auch den wohl berühmtesten Brunnen der Welt erwischt: Die Fontana di Trevi in Rom wird restauriert – wie so viele Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt. Auf den Münzbrauch müssen Touristen aber nicht verzichten.

Ebbe im wohl berühmtesten Brunnen der Welt: Die Fontana di Trevi im historischen Zentrum von Rom ist wegen Renovierung leergepumpt worden. Das barocke Meisterwerk soll bis Ende des Jahres einen Steg erhalten, auf dem die täglich rund 12.000 Besucher das fast 50 Meter breite Becken überqueren und auch die von Meereswesen bevölkerte Marmorfassade aus der Nähe besichtigen können, wie italienische Medien berichten.

Für den traditionellen Münzwurf über die Schulter, der laut Legende eine Wiederkehr in die Ewige Stadt sichert, wurde jetzt vor Roms größtem Brunnen ein weißes Becken mit hellblauem Grund installiert. In den Sozialen Medien löste das rechteckige “Planschbecken” vor dem monumentalen Bauwerk viel Spott aus. Andere sind froh, den Brunnen wenigstens durch transparente Wände sehen zu können, während viele Denkmäler in Rom derzeit hinter blickdichten Bauzäunen verschwinden. “Rom ist immer schön, mit oder ohne Wasser im Trevi-Brunnen”, sagte ein Tourist aus Buenos Aires der Zeitung “La Repubblica”.

Die Restaurierungs- und Reinigungsarbeiten finanziert Roms Stadtverwaltung mit Mitteln des 2022 aufgelegten Projekts “Caput Mundi”, das auch mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 Hunderte Maßnahmen an kulturellen und archäologischen Stätten umsetzt. Zu dem katholischen Großereignis werden rund 32 Millionen Besucher in Rom erwartet.

Der von Nicola Salvi (1697-1751) im Auftrag von Papst Clemens XII. entworfene Trevi-Brunnen wurde 1762 nach 30 Jahren Bauzeit vollendet. Auf der 49 Meter breiten und 26 Meter hohen Fassade aus Marmor und Travertin tummeln sich rund um den Meeresgott Oceanus zahlreiche Wasserwesen.

Der geplante Steg soll laut Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri auch einer Zählung der Besuchermassen dienen. Je nach Resultat schließt er eine künftige Zugangsbegrenzung zu den Brunnentreppen sowie eine Eintrittsgebühr von etwa zwei Euro ab 2025 nicht aus. Die Münzen, die jährlich im Trevi-Brunnen landen, werden seit 2001 regelmäßig eingesammelt und der örtlichen Caritas gespendet.