4,2 Millionen Tonnen Lebensmittel aus dem Handel wandern jährlich in den Müll. Das besagt eine aktuelle Statistik. Wie jede und jeder Einzelne dazu beitragen kann, diese Zahl zu senken, weiß eine Lebensmittelretterin.
Viele Lebensmittelabfälle sind zu gut für den Müll. Tamara Behnke, “Foodsharing”-Botschafterin in Sankt Augustin bei Bonn, engagiert sich auch mit Vorträgen an Schulen und Kitas. Ihre Tipps für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln:
– In Schulen und Kindergärten lässt Behnke Kinder an verschiedenen Äpfeln schnuppern – und lässt sie entscheiden, welcher Apfel noch essbar ist. “Wenn der Apfel nur eine Dötsch-Stelle hat, kann ich das abschneiden. Ich kann aber auch daran riechen und rieche, dass er noch verzehrfähig ist.” Sie schneide dann auch einen schimmligen Apfel an und halte ihn den Kindern unter die Nase: “Riecht mal hier – das wollt ihr nicht mehr essen, oder?”
: Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass am nächsten Tag alles schlecht ist. Behnkes Tipp: “Erst die Augen, dann die Nase und im Zweifel ein bisschen probieren – spätestens dann merke ich, ob ein Lebensmittel noch verzehrfähig ist.”
– Im Handel werden auch einwandfreie Lebensmittel weggeschmissen – weil die Verpackung leicht beschädigt ist. “Cornflakes retten wir leider sehr häufig, weil der Pappkarton kaputt ist”, erklärt die Expertin. “Die sind darin zwar nochmal in Plastik verpackt, aber das kauft dann keiner mehr.” Manche Supermärkte bieten Lebensmittel mit beschädigter Verpackung inzwischen zu reduzierten Preisen an.
– Wer im Supermarkt zu faul ist, die eigentlich ausgesuchten Nudeln an ihren Platz zurückzuräumen und sie bei der Schokolade ablegt, sorgt dafür, dass sie im Müll landen. “Das ist leider für den Supermarkt günstiger, als das eben zurückzusortieren”, erklärt die Foodsharing-Botschafterin.