Unter dem Motto “Glaubt an uns – bis wir es tun!” eröffnet das katholische Hilfswerk Adveniat am Sonntag seine bundesweite Weihnachtsaktion. Diesmal geht es um die Jugend in Lateinamerika. Und die hat eine Botschaft.
Die Weihnachtsaktion des katholischen Hilfswerks Adveniat befasst sich mit dem Thema Jugend in Lateinamerika. Unter dem Motto “Glaubt an uns – bis wir es tun!” wird die bundesweite Spendenaktion zum Beginn des Advents am kommenden Sonntag im schwäbischen Königsbrunn im Bistum Augsburg eröffnet. Bischof Bertram Meier sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Augsburg: “Die Menschen in Lateinamerika und der Karibik brauchen unsere Solidarität!” Meier lobte das diesjährige Aktionsmotto: “Denn der Glaube ist die Grundvoraussetzung, damit eine gute Zukunft für alle Menschen in der einen Welt möglich wird.”
Zur Eröffnungsstadt Königsbrunn, einem Augsburger Vorort, erklärte Meier, dort gebe es passend zum Aktionsfokus eine besonders lebendige Jugendarbeit. “Wir müssen nicht immer in den Dom gehen. Wir gehen gerne hinaus, hin zur Jugend.”
Aus Lateinamerika war die Theologin Ulrike Purrer zu Gast. Die Adveniat-Aktionspartnerin leitet das kirchliche Jugendzentrum Centro Afro im kolumbianischen Tumaco, einer Stadt mit hoher Kriminalitätsrate. Purrer ging einst in Königsbrunn zur Schule. Dass die Weihnachtsaktion nun dort eröffnet werde, sei Zufall, freue sie aber sehr. Nun könne sie an ihrem alten Gymnasium von ihrem Weg erzählen und für Lateinamerika werben.
“Wir machen keine Angebote für die Kids, sondern entwickeln sie mit ihnen zusammen, ausgehend von ihren eigenen Bedürfnissen, Interessen und Ressourcen”, erklärte Purrer. Die Jugendlichen fällten auch alle Entscheidungen im Centro. “So ist das Jugendzentrum in diesem von enormer Korruption geprägten Kontext auch gleichzeitig ein ganz alltagspraktischer Lernort für transparente Strukturen, demokratische Teilhabe und kollektive Transformationsprozesse.”
Ebenfalls aus Kolumbien angereist war Edwin Narvaez. Er kennt das Centro Afro aus eigener Erfahrung und habe dort gelernt, positiv zu denken – obwohl er einen Freund durch eine Gewalttatt verloren habe. Jugendliche erführen im Centro: “Dass wir trotz der Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft nicht aufgeben dürfen. Dass wir angesichts der Widrigkeiten des Lebens widerstandsfähig sein müssen. Und dass wir mit der Hilfe Gottes und als organisierte Gemeinschaft einen Ausweg aus all diesen Problemen finden werden.”
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Martin Maier fügte an, in vielen Teilen Lateinamerikas gebe es Gewalt. “Diese Wirklichkeit steht in krassem Widerspruch zur Hoffnung in die Jugend und zum Glauben an die Jugend”, so der Jesuit. “Und diese Wirklichkeit steht in krassem Widerspruch zur Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, zu der sich die Länder Lateinamerikas ebenso wie Deutschland, Europa, ja die gesamte Weltgemeinschaft verpflichtet haben.” Adveniat setze sich seit Jahrzehnten dafür ein, die Rechte junger Menschen umzusetzen, und werde das weiter tun.