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Landwirtschaft und Umweltschutz wollen enger kooperieren

Die Thüringer Landesregierung, Agrarbetriebe und die Naturschutzverbände im Freistaat wollen enger zusammenarbeiten. Die Mittel für den Umweltschutz in der Branche müssten künftig noch zielgerichteter eingesetzt werden, sagte Umweltminister Tilo Kummer (BSW) im Rahmen der Auftaktkonferenz des neu gegründeten Netzwerks „Landwirtschaft und Naturschutz“ am Mittwoch in Erfurt. Hintergrund sei die ab 2027 veränderte EU-Förderung für Agrarbetriebe beim Naturschutz, dem sogenannten Vertragsnaturschutz.

Rund 50 Prozent der Landesfläche Thüringens sind laut Kummer in landwirtschaftlicher Nutzung. Auf etwa 21 Prozent dieser Flächen würden die Belange des Artenschutzes berücksichtigt. Damit liege Thüringen über dem Bundesdurchschnitt. Die Landesregierung fördere diese Form der Landwirtschaft mit jährlich fast 20 Millionen Euro. Fast 40 Prozent der im Freistaat heimischen Arten seien gefährdet und viele Lebensräume nicht in optimalen Erhaltungszuständen.

Nach Angaben von Thüringens Bauernpräsident Klaus Wagner ist es Ziel des Netzwerks, eine tragfähige Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in Thüringen aufzubauen. Die Agrarlandschaft Thüringens solle gemeinsam mit allen Beteiligten biodiverser und vielfältiger gestaltet werden.

Schätzungen der Umweltverwaltung zufolge beläuft sich die Gesamtzahl der im Freistaat vorkommenden Tier- und Pflanzenarten auf rund 55.000 Spezies. Thüringen gilt damit als eine der artenreichsten Regionen in Mitteleuropa. Zwei von drei Arten, die in Deutschland heimisch sind, haben auch im Freistaat ein Verbreitungsgebiet.