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Landtagspräsident Dierks besucht NS-Gedenkstätte Lidice

Sachsens Landtagspräsident Alexander Dierks (CDU) reist zu politischen Gesprächen nach Tschechien. Am Montag werde er in der tschechischen Gedenkstätte Lidice an NS-Opfer erinnern und einen Kranz niederlegen, teilte die Verwaltung des sächsischen Landtags am Freitag in Dresden mit. Die Nationalsozialisten hatten am 10. Juni 1942 in Lidice 173 Männer ermordet und das mittelböhmische Dorf, etwa 20 Kilometer westlich von Prag gelegen, dem Erdboden gleichgemacht.

Lidice wurde zu einem Symbol der faschistischen Willkür im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Willen der Nationalsozialisten sollte das kleine tschechische Dorf mit mehr als 500 Einwohnerinnen und Einwohnern von der Landkarte verschwinden. Die Frauen und meisten Kinder des Dorfes wurden in Vernichtungs- und Konzentrationslager deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lidice wieder aufgebaut.

Nach Angaben der Gedenkstätte wurden 340 Menschen aus Lidice von den Nationalsozialisten ermordet. 143 Frauen kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zurück. Nach zweijähriger Suche konnten den Angaben zufolge 17 Kinder zu ihren Müttern zurückgebracht werden. Der Ort entstand neu. Aus Solidarität nahmen weltweit Dörfer den Namen Lidice an.

Auf seiner zweitägigen Reise wird Dierks zudem das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen und die deutsche Botschaft in Prag besuchen. Vorgesehen ist auch ein Gespräch mit der Vorsitzenden des tschechischen Abgeordnetenhauses, Marketa Pekarova Adamova, und mit dem Vorsitzenden des tschechischen Senats, Milos Vystrcil. Zum Abschluss seiner Reise besucht Dierks das Thomas-Mann Gymnasium in Prag.