Im Umweltausschuss des sachsen-anhaltischen Landtags wurde am Mittwoch diskutiert, wie die Zukunft der nachhaltigen Altkleidersammlung im Land gesichert werden kann. Die Politikerinnen Sandra Hietel-Heuer und Elke Simon-Kuch (beide CDU) hatten dazu einen Selbstbefassungsantrag eingebracht, teilte die CDU-Fraktion in Magdeburg mit. Steigende Kosten für Sortierung und Reinigung sowie sinkende Erlöse für gebrauchte Bekleidung würden dem Markt für Second-Hand-Textilien schwer zusetzen.
„Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Altkleidersammlung als Baustein der Kreislaufwirtschaft erhalten bleibt“, sagte Elke Simon-Kuch, Sprecherin für Abfallwirtschaft der CDU-Fraktion. Wirtschaftliche Vernunft und ökologische Verantwortung gehörten dabei zusammen. Auch zunehmender Vandalismus und die wachsende Menge nicht verwertbarer Fast Fashion würden die bestehende Entsorgungs- und Verwertungskette spürbar gefährden. „Verschärft wird die Situation durch neue europäische Vorgaben zur Getrenntsammlung seit 2025 und die fehlende Defizitdeckung der Alt-Textilsammlung“, sagte Simon-Kuch.
Die Initiative im Landtag von Sachsen-Anhalt ist nach Abgaben eines Sprechers bundesweit der erste Versuch der Politik, eine Lösung für dieses Problem zu finden. In der Verantwortung seien der Bund, um zügig die Herstellerverantwortung umzusetzen, und das Land, um die Entsorgungsinfrastruktur kurzfristig zu stabilisieren. Auf dieser Basis müsste es dann mit den Kommunen und Hilfsorganisationen wie Diakonie, Malteser oder DRK um die Umsetzung vor Ort gehen.