Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz will am heutigen Donnerstag erste Schritte in ihrem Reformprozess beschließen. Die Synodalen („Kirchenparlamentarier“) beraten bei ihrer Tagung im Speyerer Technik-Museum unter anderem über Gespräche mit anderen Landeskirchen, mit dem Ziel, Kooperationen zu vertiefen und langfristig auch Fusionen auszuloten.
Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst rief dazu auf, die Zusammenarbeit mit anderen Landeskirchen zu vertiefen. Auch Konföderationen oder Fusionen müssten letztlich möglich sein. Käme es dadurch zu deutlichen Einsparungen, „dann führt kein Weg an Gesprächen mit anderen Landeskirchen vorbei“, sagte Wüst. Allerdings sei man noch „weit entfernt vom Punkt, Fusionsverträge zu unterzeichnen“. Bis 2035 muss die etwa 430.000 Mitglieder zählende Pfälzer Kirche in ihrem Reformprozess rund 60 Millionen Euro einsparen – etwa 45 Prozent ihres Budgets.
Der rheinische Präses Thorsten Latzel sprach sich in seinem Grußwort dafür aus, die Kooperationen mit der Pfälzer Kirche zu vertiefen: „Unsere rheinischen Herzen und Türen stehen ganz weit offen – mehr und mehr.“
Auch die erste stellvertretende Synodalpräsidentin der württembergischen Kirche, Andrea Bleher, appellierte an die Pfälzer Kirche, in bestimmten Arbeitsfeldern enger zu kooperieren. Mehr auf Zusammenarbeit zu setzen, sei angesichts großer Herausforderungen für die protestantischen Kirchen „das Gebot der Stunde“, sagte Bleher in einem Grußwort. Verbunden würden die Kirchen stärker wahrgenommen.
Bereits am Mittwoch hatte sich der Synodenpräsident der Evangelischen Landeskirche in Baden, Axel Wermke, für das Zusammengehen von evangelischen Landeskirchen ausgesprochen. (1190/22.05.2025)