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Landesbischof Meister erinnert an “Schlacht um die Wurster Freiheit”

Der kleine Ort Mulsum bei Cuxhaven erinnert vom 9. bis zum 11. August an den 500. Jahrestag der „Schlacht um die Wurster Freiheit“. Im Jahr 1524 habe der Bremer Erzbischof Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel den Freiheitskampf der Bauern im Wurster Land mit brutaler Gewalt beendet, teilte der evangelische Kirchenkreis Wesermünde am Dienstag mit. Höhepunkt der Gedenktage sei ein Gottesdienst am 9. August um 18 Uhr in der St. Marien-Kirche mit Landesbischof Ralf Meister aus Hannover. Im Anschluss werde Meister einen Gedenkzug zum Dorfplatz anführen, wo ein Kranz niedergelegt werden solle.

An den Gedenktagen sind den Angaben zufolge zahlreiche Vorträge, Theaterstücke und kleine Konzerte geplant. Auf dem Festplatz lade ein Mittelaltermarkt mit Gauklern, Vorführungen sowie Gesangs- und Musikeinlagen und Lagerfeuer ein.

Das Land Wursten ist eine historische Landschaft zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Während des Mittelalters bildete es die östlichste Landschaft der acht freien friesischen „Seelande“. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war Land Wursten Historikern zufolge ein unabhängiger Bauernstaat. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts kam es zu mehreren Schlachten, bei denen Kirche und Adel sich Einfluss sichern wollten.

1524 erschienen 8.000 bis 9.000 Kriegsknechte und 1.500 Reiter, die für Erzbischof Christoph die Länder Wursten und Hadeln erobern sollten. Bei der entscheidenden Schlacht auf dem Mulsumer Kirchhof waren die Bauern dem Heer des Bischofs hoffnungslos unterlegen. Sie erlitten große Verluste. Quellen zufolge soll es bis zu 1.000 Tote auf Seiten der Wurster gegeben haben.