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Landesbischof Gohl will Respekt vor Andersdenkenden

Der evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl wirbt in seiner Neujahrsbotschaft für mehr Respekt vor Andersdenkenden in den gesellschaftlichen Debatten. Ohne Respekt vor dem anderen könne es kein Miteinander geben, schreibt Gohl laut einer Mitteilung der Evangelische Landeskirche in Württemberg vom Mittwoch. „Dieser Respekt gilt auch meinem Gegenüber, wenn er eine völlig andere Meinung vertritt“, so der Bischof. Er bezieht sich dabei auf die Jahreslosung 2024, die dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Christen in Korinth entnommen ist: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Dabei gehe es „nicht um Sympathie und auch nicht um Gleichgesinntheit“. Vielmehr sei es „eine bewusste Entscheidung, andere Werte und Lebensgestaltungen stehenzulassen und den Menschen, der sie vertritt, zu respektieren“.

Weiter schreibt Gohl: „Eine demokratische Gesellschaft zeichnet aus, dass unterschiedlichste Meinungen und Ansichten Platz haben und auch öffentlich geäußert werden. Umso wichtiger ist es, dass es Formen des Austausches und der Verständigung gibt, die nicht davon leben, den Andersdenkenden abzuwerten und zu diskreditieren.“ Gohl schreibt, er wünsche sich „mehr Plattformen, auf denen ein respektvoller Austausch geschieht. Ich wünsche mir mehr Medien, die nicht nur auf Überzeichnung und Skandalisierung setzen, sondern zur ausgewogenen Meinungsbildung beitragen.“

Christen könnten dabei „in positiver Weise stilbildend sein“, so Gohl. Denn „auch unter uns gibt es zu vielen Themen unterschiedliche Meinungen. Die Vielgestaltigkeit in der Gesellschaft bildet sich auch in unserer Volkskirche ab – Gott sei Dank! Wir dürfen und müssen unterschiedliche Positionen haben, um tragfähige Lösungen zu finden. Entscheidend ist, dass wir solche Debatten respektvoll führen.“ (3088/27.12.2023)