Brandenburgs Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster hat in ihrem Tätigkeitsbericht über die vergangenen fünf Jahre eine gemischte Bilanz gezogen. Menschen mit Behinderungen hätten trotz Fortschritten bei Inklusion und Barrierefreiheit in der Gesellschaft vielfach noch immer einen schweren Stand, sagte sie am Freitag in Potsdam. „Wir sind weit davon entfernt, die Handlungsfelder der UN-Behindertenrechtskonvention mit Leben zu füllen“, kritisierte sie bei der Übergabe des Berichts an den Landtag.
In Brandenburg lebt demnach etwa jeder fünfte Mensch mit einer Behinderung. Unter den rund 500.000 Menschen mit festgestellten Behinderungen seien 268.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung, hieß es.
Als Herausforderungen für die Zukunft werden in dem Bericht unter anderem die Novellierung des Brandenburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes und die Verbesserung der inklusiven Bildung durch verstärkte Aufklärung und Überzeugungsarbeit genannt. Überdies gelte es, den barrierefreien Zugang zu den Gesundheitseinrichtungen zu verbessern und mehr Initiativen für Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt anzubieten.
Das Büro der Landesbeauftragten bearbeitete den Angaben zufolge zwischen 2019 und 2023 knapp 800 Anfragen, Beschwerden und Hinweise. Die meisten betrafen das Verhalten von Behörden, die Bewilligung von Eingliederungshilfeleistungen oder die Feststellung des Grades einer Behinderung. Darüber hinaus ging es um Themen wie Wohnungs- oder Arbeitssuche sowie die Barrierefreiheit von Gebäuden.