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Landesamt: Zeitumstellung führt zu mehr Wildunfällen

Das Landesamt für Verbraucherschutz und Ernährung in NRW (LAVE) appelliert an Autofahrer, wegen der Zeitumstellung am kommenden Wochenende verstärkt auf Tiere zu achten. Durch die Umstellung erhöhe sich die Zahl der Wildunfälle, erklärte das Amt am Dienstag in Düsseldorf. Rehe, Wildschweine, Feldhasen und Igel sind in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Durch das Zurückdrehen der Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag verlängere sich die Zeit, in der der Berufsverkehr in der Dämmerung stattfindet, hieß es.

Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildtiermanagement des Landes NRW untersuche die Ursachen für den Tod von aufgefundenen Wildtierkadavern, hieß es. Für die streng geschützte Wildkatze etwa seien Unfälle die häufigste Todesursache. Seit 2020 untersucht die Forschungsstelle diese Art und überwacht die Population im Rahmen eines Monitorings. Aus den von der Forschungsstelle jährlich ausgewerteten Jagdstatistiken gehe zudem hervor, dass Rehe, Feldhasen, Füchse und Wildschweine häufige Verkehrsopfer auf den NRW-Straßen sind, hieß es. Trauriger langjähriger Spitzenreiter sei das Rehwild mit mehr als 24.800 verkehrsbedingten Verlusten im Jagdjahr 2024/2025.

Das Landesamt mahnte, dass ein Wildunfall auch für Autofahrer gefährlich werden könne. Vor allem an Strecken entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder sollte die Geschwindigkeit reduziert, vorausschauend gefahren und der Fahrbahnrand im Blick behalten werden. „Wenn Wild im Scheinwerferlicht auftaucht, abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen“, rät Nico Reinhardt von der Forschungsstelle. Zudem sei bei einem Wildwechsel mit Nachzüglern zu rechnen. Im Falle eines Unfalls gelte es, die die Warnblinkanlage einzuschalten, die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu verständigen. „Verletzte Tiere nicht selbstständig verfolgen und Wild niemals mitnehmen“, sagt Reinhardt.