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Land will bis zu 7.200 weitere Geflüchtete auf Kommunen verteilen

Das Land Niedersachsen rechnet damit, dass in den nächsten sechs Monaten bis zu 7.200 weitere schutzsuchende Menschen in den Kommunen untergebracht und versorgt werden müssen. Die Zahl der Asylsuchenden sei in den vergangenen beiden Jahren allerdings deutlich zurückgegangen, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag in Hannover.

Im Zeitraum von Januar bis Ende September des laufenden Jahres habe sich die Zahl der in Niedersachsen neu registrierten Schutzsuchenden annähernd halbiert, hieß es. Insgesamt seien 7.560 Personen aufgenommen worden gegenüber 14.170 im selben Zeitraum des Vorjahres. Für das gesamte Jahr 2025 geht das Land von rund 10.000 Asylsuchenden aus. Im Vorjahr seien es insgesamt noch rund 18.700 Personen gewesen und im Jahr 2023 rund 29.000 Menschen.

„Die seit vergangenem Jahr deutlich sinkenden Zugangszahlen von Asylsuchenden sind ein direktes Ergebnis der entschlossenen migrationspolitischen Maßnahmen, die Bund und Länder in den vergangenen Monaten ergriffen haben“, betonte Behrens. Der bundesweite Trend sei auch in Niedersachsen deutlich erkennbar. Gründe dafür sei eine Kombination aus verstärkten Grenzkontrollen in Europa, Kooperationen mit den Herkunfts- und Transitstaaten der Menschen sowie eine restriktivere Asylpolitik.

Die Unterbringung und die Integration geflüchteter Menschen bleibe für die Kommunen eine Herausforderung, sagte die Ministerin: „Wir werden sie deshalb weiterhin nach Kräften bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe unterstützen.“ Trotz der sinkenden Zahlen gehe das Land bei der Verteilung der Menschen zunächst von einer konstanten Zahl aus, weil seit einigen Wochen wieder vermehrt Vertriebene aus der Ukraine kämen. Es handele sich um eine Prognose, die sich verändern könne, hieß es.

Die meisten Schutzsuchenden soll den Planungen zufolge mit bis zu 825 Personen die Region Hannover aufnehmen, gefolgt vom Landkreis Harburg mit bis zu 597 Menschen und dem Landkreis Rotenburg/Wümme mit bis zu 525 Schutzsuchenden. Bis zu 486 Personen sind für den Landkreis Lüneburg vorgesehen, bis zu 394 für den Landkreis Hildesheim und bis zu 375 für den Landkreis Cuxhaven. Einige Landkreise wie Osnabrück, Vechta oder Uelzen werden im nächsten halben Jahr keine Geflüchteten aufnehmen, weil sie zuvor bereits Überquoten erfüllt hatten.