Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Sanierung der Magdeburger Wallonerkirche mit 150.000 Euro. Am Mittwoch hat Kulturminister Rainer Robra (CDU) einen entsprechenden Zuwendungsbescheid überreicht, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Magdeburg mit. Das Geld sei für Erhaltungsmaßnahmen an der Nordfassade der Kirche bestimmt, hieß es.
Robra hob dabei die städtebauliche Bedeutung des Kirchenbaus aus dem 13. und 14. Jahrhundert hervor. Die Wallonerkirche sei aus der Silhouette Magdeburgs nicht wegzudenken, sagte er. Das Denkmalverzeichnis des Landes rühme sie als den „nach dem Dom großartigsten Magdeburger Kirchenraum“ mit einer Gesamtlänge von 93 Metern. „Wir sichern damit ein Wahrzeichen unserer Stadt und ein historisches Zeugnis von bundesweitem Rang für künftige Generationen“, sagte Robra.
Für die Sanierung des Kirchenbaus stehen den Angaben zufolge insgesamt knapp 500.000 Euro zur Verfügung. Darin enthalten seien 150.000 Euro an Landesmitteln sowie 200.000 Euro Bundesförderung.
Die Wallonerkirche in Magdeburg gilt laut Staatskanzlei als qualitätvolles Beispiel einer Bettelordenskirche in hervorragender Lage über der Elbe. Sie sei von hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung.
Errichtet wurde der Sakralbau zwischen 1286 und 1366 als Klosterkirche des Augustinerordens. Der Reformator und frühere Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) war hier mehrfach zu Besuch. Auch bei seiner Predigt im Juni 1524, die zum Ausbruch der Reformation in Magdeburg wesentlich beitrug, soll er im damaligen Bibliotheksanbau übernachtet haben.