Thüringen wendet für den Bau und Betrieb von Amphibienschutzzäunen entlang der viel befahrenen Straßen im Freistaat jährlich rund 100.000 Euro auf. Das allein habe allein im vergangenen Jahr etwa 120.000 Amphibien eine sichere Straßenüberquerung ermöglicht, sagte Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel (Grüne) am Samstag in Eisenberg im Rahmen einer Amphibienschutztagung. Insgesamt seien Amphibienwanderungen an 140 Straßenabschnitten mit über 50 Kilometern Länge abgesichert worden.
Neben den temporären Lösungen fördere der Freistaat dauerhafte Möglichkeiten zur Unterquerung der Fahrbahnen. So entstehen laut Vogel aktuell an der Bundesstraße 19 auf einem Abschnitt von 490 Metern zwischen Etterwinden und Wilhelmstal im Wartburgkreis acht neue dauerhafte Durchlässe. Auf der Landstraße 1060 südlich von Loßnitz bei Weimar baue das Land auf einer Länge von 540 Metern ebenfalls Durchlässe ein. Grundlage hierfür sei ein Gutachten des Ministeriums, das in ganz Thüringen Amphibien-Hotspots an Straßen identifiziert habe.
Die Hauptlast des Amphibienschutzes liegt nach Aussage des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz weiter in den Händen von hunderten freiwilligen Helfern im Land. Sie seien bei Wind und Wetter vor Ort, bauten die Schutzzäune auf und kontrollierten im Frühjahr über Wochen hinweg regelmäßig die Einrichtungen.
Amphibien legen bei ihren Wanderungen aus den Winterquartieren in die Laichgewässer teils erhebliche Strecken zurück. Dabei müssen sie häufig Straßen queren und sind bei Dunkelheit für Autofahrer kaum zu erkennen.