Artikel teilen:

KZ-Gedenkstätte Ravensbrück erinnert an Zwangsarbeit

Die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück erinnert mit einer Kunstinstallation an die bislang wenig erforschte Textilproduktion durch Häftlinge des Frauen-Konzentrationslagers. Die Künstlerin Dominique Hurth thematisiere darin die NS-Zwangsarbeit und die Gewaltgeschichte der Uniformproduktion, aber auch wirtschaftliche Strukturen und deren Kontinuitäten bis in die heutige Zeit, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Freitag mit. Im Mittelpunkt stehe ein Film, der durch Textil-, Text- und Bild-Arbeiten ergänzt werde. Die Ausstellung wird am Sonntag eröffnet und bis zum 31. Oktober gezeigt.

Der Ausstellungstitel „Maschinen dröhnen, Nadel schleppt den Faden, scharfes Messer glänzt, schneidet entzwei und sticht“ zitiert den Angaben zufolge Gedichtzeilen der Überlebenden Halina Golczowa. Gedenkstättenleiterin Andrea Genest betonte, die Ausstellung ermögliche es, sich dem historischen Tatort Ravensbrück aus verschiedenen Perspektiven zu nähern. Zugleich werde deutlich, dass die vermeintlich harmlos wirkende Zwangsarbeit zermürbend und von Gewalt geprägt gewesen sei.

Die Textilproduktion begann den Angaben zufolge bereits mit der Gründung des KZ Ravensbrück 1939. Dort fertigten zeitweise mehr als 5.000 inhaftierte Frauen Häftlingskleidung für alle NS-Konzentrationslager sowie Uniformen unter anderem für die SS und die Wehrmacht. Im KZ Ravensbrück und seinen Außenlagern waren zwischen 1939 und 1945 rund 120.000 Frauen und Kinder sowie 20.000 Männer aus 40 Nationen inhaftiert. Mehr als 28.000 Menschen überlebten die Lagerhaft nicht.