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Kurzfilm mit Aufnahmen des Garnisonkirchen-Turms von 1968

Ein neuer Kurzfilm zeigt Farbaufnahmen des Turms der Potsdamer Garnisonkirche kurz vor der Sprengung im Jahr 1968. Die zwölfminütige Arbeit des Filmemachers Marco Freudenberg basiere auf einer Fotoserie von rund 70 historischen Farbfotos von Pfarrer Dietmar Saretz, teilte die Stiftung Garnisonkirche Potsdam am Freitag mit.

Saretz war demnach passionierter Hobbyfotograf und 19 Jahre lang Gemeindepfarrer der Potsdamer Friedenskirche. Kurz vor der bevorstehenden Enteignung der Garnisonkirche durch die DDR-Behörden sei er mit seiner Kamera losgezogen und habe unter großen Mühen und Risiken die Fotos vom Kircheninneren, ihrem Äußeren sowie oben vom Turm angefertigt.

Die Garnisonkirche war im Zweiten Weltkrieg beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 stark beschädigt worden. Ein Raum in dem weitgehend erhaltenden Turm wurde aber weiterhin noch genutzt. Im Juni 1968 wurde der Turm an einem Sonntag auf Geheiß von SED-Chef Walter Ulbricht gesprengt.

Die von 1730 bis 1735 erbaute ehemalige Hof- und Garnisonkirche galt als ein Hauptwerk des norddeutschen Barocks und war Teil des berühmten Potsdamer Dreikirchenblicks. Seit 2017 wird der Turm wieder aufgebaut. Er soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Der Wiederaufbau ist unter anderem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche in der NS-Zeit umstritten.

Die evangelische Kirche will den Turm für Friedens- und Bildungsarbeit nutzen. Dort ist auch eine Ausstellung geplant, die sich kritisch mit der Geschichte der früheren evangelischen Militärkirche befassen soll.