Protestantin fordert mehr Einfluss der Jugend in Kirche
Rom – Eine junge Vertreterin des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat vor den im Vatikan versammelten Bischöfen der Jugendsynode eine stärkere Beteiligung junger Menschen an Entscheidungsprozessen in der katholischen Kirche gefordert. Die Jugend sei nicht erst die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart der Kirche, sagte Julia Braband vom LWB-Rat in Anwesenheit von Papst Franziskus. Daher wolle sie „nicht erst in Zukunft die Kirche gestalten, sondern jetzt“. In den LWB-Gremien gebe es bereits eine Jugendquote von 20 Prozent. In den Ortskirchen sei deren Beteiligung noch nicht so stark entwickelt, da diese eigenständig darüber entschieden. „Sie haben da einen Vorteil, bei Ihnen könnte es sogar schneller gehen“, betonte die Erfurter Theologiestudentin in Anspielung auf die zentralistische Ordnung der katholischen Kirche. Braband gehört als einzige Frau der deutschen Delegation bei der Bischofssynode an, die noch bis zum 28. Oktober im Vatikan über Jugend und Kirche berät. epd
Bischof: Mehr Aufmerksamkeit für inhaftierte Journalisten
Frankfurt a.M. – Der evangelische Medienbischof Volker Jung hat mehr Aufmerksamkeit für die in der Türkei inhaftierte Journalisten gefordert. „Wir sollten uns die Namen derjenigen Journalisten einprägen, die dort verfolgt werden oder inhaftiert sind“, sagte Jung bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Pressefreiheit auf der Frankfurter Buchmesse. Die Kirche sei verpflichtet, sich für Menschenrechte – darunter Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit – einzusetzen und sich gegen die zu stellen, die sie mit Füßen träten. Der 58-Jährige, seit 2009 Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, gehört dem Rat der EKD seit 2015 an, in dem er für Medienthemen zuständig ist. epd/UK
Papst vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord
Rom – Papst Franziskus hat Abtreibungen mit Auftragsmorden verglichen. In seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom beklagte er, die Beendigung des Lebens im Mutterleib sei mitunter „zum Schutz anderer Rechte“ zugelassen. Abweichend vom Redemanuskript fragte Franziskus, ob es richtig sei, womöglich aus Kostengründen ein menschliches Leben „kaltzumachen“. Die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch sei, „als ob man einen Auftragsmörder mietet, um ein Problem zu lösen“. Eltern, die ein behindertes Kind erwarteten, werde häufig „voreilig“ zu einer Abtreibung geraten, sagte der Papst. Dabei hätten sie vielmehr Unterstützung und Solidarität nötig, um verständliche Ängste zu überwinden. epd
US-Umfrage: Hälfte leitender Pastoren zufrieden mit Trump
Washington/Nashville – Rund die Hälfte der leitenden protestantischen Pastoren in den USA ist laut einer Umfrage des evangelikalen Forschungsinstituts LifeWay Research in nach eigenen Angaben 1000 Kirchen zufrieden mit der Regierungsarbeit von Präsident Donald Trump. 51 Prozent billigten seine Amtsführung. 28 Prozent waren nicht zufrieden, 20 Prozent legten sich nicht fest. Die Erhebung des in Nashville in Tennessee ansässigen Instituts zeigte gravierende Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Pastoren. Vier Prozent der afro-amerikanischen Pastoren und 54 Prozent der weißen waren zufrieden mit Trump. Am meisten Zustimmung erntet er bei pfingstkirchlich orientierten und baptistischen Pastoren. Pastorinnen äußerten sich negativer zu Trump als ihre männlichen Kollegen. Bei einer ähnlichen Befragung 2010 zu Amtsvorgänger Barack Obama hätten sich 30 Prozent der Pastoren positiv, 61 Prozent negativ geäußert. epd/UK