Die Kunstsammlung Jena erhält rund 300 Grafiken und 2.000 Kunstbücher als Nachlass-Spende. Die Wahl auf Jena ist den Angaben zufolge aufgrund einer langjährigen persönlichen Bekanntschaft zwischen dem Mäzen Andreas Werner und dem Kurator der städtischen Museen Jena, Erik Stephan, gefallen. Für jedes Museum seien Schenkungen Höhepunkte, vor allem dann, wenn das Geschenkte das Vorhandene sinnvoll ergänze oder erweitere, sagte Stephan anlässlich der Präsentation der Arbeiten am Donnerstag in Jena.
Für den Kurator fügen sich demnach viele der rund 300 überlassenen Arbeiten hervorragend in die bestehende Sammlung ein. „Manches schließt unsere Lücken im grafischen Bestand“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Andere Arbeiten seien künstlerisch interessant und zum Teil auch wertvoll.
Der Mäzen Andreas Werner hat eigenen Angaben zufolge seine Sammlung über 57 Jahre lang aufgebaut. Nach dem Kauf eines ersten Kunstwerks in einer Bremer Galerie habe ihn der Drang, Bilder zu kaufen, nicht mehr losgelassen. Die so entstandene Sammlung enthalte ausschließlich Papierarbeiten, mit Schwerpunkt auf abstrakter Kunst. „Der Aufbau der Sammlung verfolgte kein bestimmtes Ziel, die Käufe erfolgten immer spontan, wenn ich von einem Kunstwerk angesprochen wurde“, berichtete er.
Werner wurde 1936 in Kosma bei Altenburg in Thüringen geboren. In den 1960er Jahren studierte er Politikwissenschaften in Stuttgart, Tübingen und München, wandte sich beruflich jedoch dem Bibliothekswesen zu. Ehrenamtlich war er ab 1977 für mehr als drei Jahrzehnte im Bereich der Frankfurter Buchmesse tätig.