Unter dem Motto „Barbizon. Wiege der europäischen Landschaftsmalerei“ steht seit Sonnabend die neue Sonderausstellung im Kunstmuseum Schwaan (bei Rostock). Bis zum 23. Februar 2025 widme sich die Schau der Geschichte der Künstlerkolonie Barbizon (Frankreich) und ihrer „tiefgreifenden Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Kunstgeschichte“, teilte das Kunstmuseum mit. Zu sehen seien 40 Werke, die erstmals Frankreich verlassen, darunter sind Arbeiten von Jean-Baptiste Camille Corot, Narcisse Diaz de la Peña, Charles-François Daubigny, Jean-François Millet und Théodore Rousseau. Die Städte Schwaan und Barbizon sind seit 2022 durch eine Städtepartnerschaft verbunden.
Barbizon, „ein charmantes Dorf am Rand des Waldes von Fontainebleau“, liegt den Angaben zufolge etwa 60 Kilometer südlich von Paris und war im 19. Jahrhundert ein Magnet für Künstler. „Eingebettet in die idyllische Natur, die schon die französischen Könige beeindruckte, bot es den Malern die perfekte Kulisse für ihre Werke“, so das Kunstmuseum Schwaan. Ab etwa 1830 entwickelte sich Barbizon zu einer bedeutenden Künstlerkolonie, die unter dem Namen „Schule von Barbizon“ bekannt wurde.
Die Künstler dieser Schule propagierten eine realistische Sicht auf die Landschaft. „Ihr Einfluss auf die Impressionisten war erheblich“, hieß es. In den späten 1860er Jahren besuchten junge französische Künstler wie Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley den Wald von Fontainebleau, um die Landschaft zu malen und entwickelten in den 1870er Jahren den Impressionismus. Daher werde Barbizon als „Mutter“ aller europäischen Künstlerkolonien und als Wiege der modernen Landschaftsmalerei angesehen.