Das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig zeigt von Donnerstag an eine Ausstellung zu Kunsthandwerk und Design in der NS-Zeit.
Zu sehen sind laut Museum rund 400 Exponate aus Museen, Archiven und Sammlungen in Deutschland sowie dem eigenen Sammlungsbestand. Die Ausstellung zeige die „beispiellose Instrumentalisierung von Kunst und Design in der NS-Zeit“, sagte Museumsdirektor Olaf Thormann am Dienstag in Leipzig. Die Schau mit dem Titel „Formen der Anpassung“ nähere sich einem bislang wenig beachteten Kapitel deutscher Gestaltungsgeschichte.
Im Zentrum stehen Objekte des täglichen Gebrauchs wie Möbel, Vasen, Textilarbeiten und Kannen sowie Geschirr aus Glas, Porzellan, Holz und Metall. Die Stücke sein in den Jahren 1933 bis 1945 entstanden. Die Ausstellung ist in Leipzig bis zum 12. April 2026 zu sehen.
Die Alltagsgegenstände, Fotografien und Dokumente werden von aufwändigen Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie Ehren- und Staatspreisen ergänzt. Zur Herstellung der Objekte wurden laut Museum zum Großteil politisch favorisierte Materialien wie Schmiedeeisen, heimische Hölzer, Zinn, Textilien und Bernstein verwendet.
Die Exponate illustrierten sowohl die ästhetischen Vorgaben des NS-Regimes als auch dessen politische Instrumentalisierung von Kunsthandwerk und Design. Viele der Arbeiten seien einst staatlich gefördert worden, hieß es. Andere seien unter Zwangsarbeit oder in Konzentrationslagern entstanden.