Der US-amerikanische Künstler Clifton Meador erhält den diesjährigen Künstlerbuchpreis der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel (HAB) und der Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung. Er bekommt die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Projektvorhaben zu einem Künstlerbuch, das den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) als Ausgangspunkt einer Betrachtung der Folgen von Krieg bis in die Gegenwart in den Blick nimmt, wie die Bibliothek am Donnerstag mitteilte. Neben der Dotierung hat der Preisträger die Möglichkeit, bis zu einem Monat an der Bibliothek zu arbeiten und aus ihren Beständen ein Künstlerbuch zu fertigen.
Meador (Jahrgang 1957) kombiniert in seinem Schaffen Schreiben, Fotografie, Druckgrafik und Design. Er studierte Fotografie an der Rhode Island School of Design und Buchkunst am Purchase College in New York. An der Appalachian State University (North Carolina) hat er eine Professur für die Studiengänge Grafikdesign und Grafikkommunikationsmanagement inne. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Künstlerbücher sind Kunstwerke, die das Buch zum Gegenstand eines künstlerischen Konzepts haben. Sie werden in kleinen Auflagen erstellt, oft auch als Unikat. Die Künstlerbuchsammlung der HAB wurde in den 1950er Jahren mit zeitgenössischen Werken großer französischer Maler begründet. Malerbücher und Pressendrucke bilden das Profil der international anerkannten Sammlung.
Der Künstlerbuchpreis der HAB wurde erstmals 2018 vergeben. Für den diesjährigen Preis lagen 23 Projektideen vor. Es gab neun Bewerbungen aus Deutschland sowie 16 internationale Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern aus den USA, Brasilien, Kolumbien, Pakistan, Südafrika, den Niederlanden, Russland und Australien.