Krypto und KI lassen sich nicht aufhalten – doch sollten sie unbedingt reguliert werden, mahnt der künftige Wirtschaftsnobelpreisträger Acemoglu. In den USA sieht er große Gefahren, wenn die neue Regierung ins Amt kommt.
Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen sollten nach Ansicht des künftigen Wirtschaftsnobelpreisträgers Daron Acemoglu festen Regeln unterworfen sein. “Gerade da darf es keine Wildwest-Mentalität geben”, sagte Acemoglu am Dienstag im Interview der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Am selben Tag wird er in Stockholm mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet.
Eine Nicht-Beschränkung von Kryptowährungen erhöhe etwa die Gefahr für Betrug, mahnte der Wirtschaftswissenschaftler. “Es gibt das Risiko für einen Crash und dafür, dass die Menschen ihr Geld verlieren.” Noch wichtiger sei allerdings ein Eingreifen bei der KI. “Wettbewerb und die richtige Regulierung müssen dafür sorgen, dass diese mächtige Technologie in die richtige Richtung gelenkt wird und nicht für Fehlinformation in sozialen Netzwerken und andere Dinge missbraucht wird.”
Konkret warnte der türkisch-armenische Ökonom, der am Massachusetts Institute of Technology in den USA lehrt, vor der bevorstehenden Regierung von Donald Trump. Der künftige US-Präsident habe schon angekündigt, beide Technologien zu deregulieren und könne dadurch “großen Schaden anrichten, was sich dann in zwei, drei Jahren zeigen wird”, so Acemoglu. Erschwerend hinzu kämen Trumps Versuche, staatliche Institutionen übernehmen zu wollen. Dadurch gefährde er die demokratische Ordnung in den USA. “Er ist eine Gefahr auf diesem Posten. Keine vernünftige Person sollte ihn unterstützen”, so der Wissenschaftler.