Eine Lichtinstallation des Künstlers Mischa Kuball soll ab November an die von den Nationalsozialisten zerstörte zentrale Düsseldorfer Synagoge erinnern. Das Projekt zu der Arbeit „missing link_“ werde am Abend des 9. Novembers an der Ecke Kasernenstraße und Siegfried-Klein-Straße beginnen, kündigte die Stadt Düsseldorf am Freitag an. In einer dafür konzipierten App würden begleitende Informationen, historische Abbildungen und Zeitzeugenberichte bereitgestellt.
Kuball erklärte, die Installation werde neben weißem Licht auch ein Fragment der alten Architektur nutzen, „um an diesem Ort Aufklärung und Sichtbarkeit zu schaffen“. Der Name „missing link_“ nehme Bezug auf die große Lücke, die die Zerstörung von jüdischen Einrichtungen, Synagogen, Geschäften, Hotels und Restaurants in der Pogromnacht 1938 in Düsseldorf hinterlassen habe. „Diese Lücke wurde nie wirklich geschlossen.“
Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) betonte, das Projekt solle dazu beitragen, „dass die abscheulichen Taten der Novemberpogrome 1938 – ein Ausdruck von reinem Hass und Gewalt – nicht in Vergessenheit geraten“. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf sowie der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
Im Jahr 1938 begann am 9. November die sogenannte Reichspogromnacht, in der die Nazis Gewalt- und Gräueltaten gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger organisierten sowie Synagogen und andere Gebäude zerstörten.