In einem einmaligen Programm anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Villa Hügel in Essen 2023 hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 150 Projekte vorgestellt, die ab sofort gefördert werden. Die ursprüngliche geplante Fördersumme von 1,5 Millionen Euro für das Programm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ sei angesichts der großen Resonanz von 510 Anträgen auf 1,77 Millionen Euro erhöht worden, sagte Michaela Muylkens vom Vorstand der Krupp-Stiftung am Donnerstag.
„Das Interesse der Region war immens“, so das Fazit von Muylkens, die für die Fördertätigkeit der Krupp-Stiftung zuständig ist. Das offen ausgeschriebene Programm habe „die enge Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet zum Ausdruck bringen“ sollen und sei auch für die Stiftung mit klaren Förderrichtlinien in ihren fünf Satzungsbereichen ein Experiment gewesen. Die Jury habe angesichts vieler hoch qualifizierter Anträge von Institutionen und Einzelpersonen „die Qual der Wahl“ gehabt und schließlich 150 Projekte aus den Kategorien Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur, Gesundheit und Sport ausgewählt. Sie werden mit Summen zwischen 500 und 25.000 Euro gefördert.
Die Projektanträge stammen aus insgesamt 30 Ruhrgebietsstädten von Duisburg bis Dortmund, bewilligt wurden 58 Projekte aus Essen und 92 aus weiteren Städten. Darunter Themen wie Hospizarbeit, Schwimmförderung für Kinder, ein Wanderkino der Kulturen, ein Podcast-Projekt für Menschen mit Behinderungen, die wissenschaftliche Untersuchung der Ruhrgebietskioske als Anlaufstelle im Quartier oder ein literarischer Streifzug rings um den Bochumer Nordbahnhof.
Neben der Förderung und Entwicklung des Ruhrgebiets sei es auch darum gegangen, Risiko und Innovation zu fördern, betonte Muylkens. Die große Themenvielfalt der Projektanträge von Vereinen, Schulen, Museen, Universitäten, Kreativen und Institutionen habe gleichzeitig „einen Schatz an Wissensgewinn“ über die aktuellen gesellschaftlichen Bedarfe der Region ergeben, etwa bei den Themen Integration und Inklusion, kulturelle Bildung oder Bewegungsförderung nach Corona. Das solle in zukünftige Förderungen einfließen. Bei den jetzt geförderten 150 Projekten sind 68 aus dem Bereich Kunst und Kultur sowie 59 Projekte aus dem Bereich Bildung. Gemeinnützige Vereine stehen mit 44 Prozent der Förderungen an der Spitze, gefolgt von Kunstschaffenden, Universitäten und Schulen.