Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor Populismus und Schwarzweiß-Denken im Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine gewarnt. Ihr machten an diesem Osterfest alle Menschen Hoffnung, die sich dem nicht „hingeben“, sondern „für Unteilbarkeit unserer Menschlichkeit einstehen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Zwar sei es „angesichts des Leids und der Ängste manchmal einfacher, eine Seite oder ein Leid einfach auszublenden“, davon gehe aber „die Brutalität des Krieges ja nicht weg“. Gerade angesichts der brutalen Konflikte sei es „das Entscheidende, dass wir jeden Tag versuchen, einen Schritt voranzukommen in Richtung Sicherheit und Frieden – sei es im Nahen Osten, sei es in der Ukraine“.
Von den diesjährigen Ostermärschen der Friedensbewegung sollte nach Ansicht der Grünen-Politikerin die Botschaft ausgehen, dass Menschlichkeit unteilbar ist. „Alles andere ist brandgefährlich“, sagte sie. „Menschen in Israel dürfen nicht gegen Menschen in Palästina ausgespielt werden. Und wir dürfen unseren Wunsch nach Frieden nicht gegen den Frieden in der Ukraine ausspielen.“ Die Sicherheit der Ukraine sei „auch die unsrige“.
In Aufrufen zu den bundesweit mehr als hundert dezentral organisierten Ostermärschen für Frieden und Abrüstung wird unter anderem ein Ende der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten gefordert. „Wir zeigen uns bei den Ostermärschen solidarisch mit allen von Kriegen und Konflikten betroffenen Menschen“, heißt es etwa im Aufruf des Netzwerks Friedenskooperative. Es brauche „eine grundlegende Abkehr von Kriegslogik und Militarisierung“. Die Bundesregierung solle sich für Verhandlungen und Diplomatie einsetzen und dazu beizutragen, dass „in der Ukraine, in Israel und Palästina und überall sonst auf der Welt“ die Waffen schweigen.