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Krankenkasse: Viele stationäre Behandlungen unnötig

Die Krankenkasse Barmer kritisiert die Zahl der Operationen mit anschließend stationärem Aufenthalt in Thüringen. Der medizinische Fortschritt ermögliche es, dass immer mehr Eingriffe ambulant gemacht werden könnten, teilte der Krankenversicherer am Freitag in Erfurt unter Verweis auf die Analyse eigener Patientendaten mit. Thüringer Mediziner und Medizinerinnen führten jedoch noch zu viele Operationen und Behandlungen im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt durch.

Mindestens jede fünfte Krankenhausbehandlung (20,8 Prozent) im vierten Quartal des vergangenen Jahres hätte in Thüringen ambulant im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis erfolgen können, so die Barmer. Bei Menschen zwischen 40 und 49 Jahren hätte sogar fast jede dritte stationäre Behandlung (32,1 Prozent) ambulant durchgeführt werden können.

Neben den geringeren Kosten für das Gesundheitswesen biete eine ambulante Behandlung auch Vorteile für die Patienten. Krankenhausaufenthalte seien für sie zum Teil mit großen Belastungen verbunden. Studien belegten zudem, dass die Genesung im eigenen Zuhause oftmals schneller verlaufe. Nicht zuletzt binde ein stationärer Aufenthalt viel Personal, was den Fachkräftemangel unnötig verschärfe.

In Thüringen habe es 2022 rund 452.000 Krankenhausbehandlungen gegeben. 93.000 stationäre Behandlungen hätten im Freistaat auch ambulant erfolgen können, so die Barmer. Unnötig seien Klinikaufenthalte etwa bei Augenoperationen zur Behebung des Grauen Stars, Gebärmutterausschabungen, Leistenbruch-Operationen oder bei der Entfernung der Rachenmandeln.