Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ruft dazu auf, sich gegen Zecken impfen zu lassen. In vielen Fällen sei ein Zeckenstich harmlos, doch könne er auch Krankheitserreger wie FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen, teilte Krankenkasse am Mittwoch in Hannover mit. Dagegen sei eine Impfung möglich, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werde. Die Kosten für die Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen für Erwachsene und Kinder übernähmen die Krankenkassen.
Die kleinen Tiere lauern den Angaben zufolge in Wäldern, im Gebüsch und in hohem Gras und saugen sich – oft unbemerkt – am Körper fest. Dabei bevorzugten sie geschützte Körperstellen wie Ohren, Haaransatz, Achseln, Ellenbeugen, Kniekehlen oder den Genitalbereich.
Bei den meisten Betroffenen träten bei einer FSME grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Oft sei die Erkrankung nach wenigen Tagen überstanden, doch könne sie auch schwer oder sogar tödlich verlaufen. Als Spätfolgen seien chronische Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder Lähmungen möglich.
Ein Zeckenbiss könne auch Borreliose-Bakterien übertragen, hieß es weiter. Erkrankte fühlten sich häufig abgeschlagen und litten unter Fieber und Kopfschmerzen. Typisch sei die sogenannte Wanderröte. Dabei entstehe im Bereich des Stichs eine großflächige, kreisförmige Rötung.
Wer sich schlapp fühle und eine ringförmige Hautrötung bei sich entdecke, sollte zeitnah einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Zwar gebe es keine Impfung gegen diese Bakterien, doch könne eine Infektion im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelt werden. Im Jahr 2022 habe allein die Kaufmännische Krankenkasse 197 FSME-Fälle und 8.300 Borreliose-Fälle unter ihren Versicherten registriert.