Seit dem 1. April ist kiffen teilweise erlaubt. Doch die Krankenkasse KKH warnt vor den Gefahren des Cannabis-Konsums – und fordert mehr Prävention.
Die Zahl der ambulanten Behandlungen aufgrund von Cannabis-Konsum ist im Zehnjahresvergleich deutlich gestiegen. Nach Daten der Krankenkasse KKH wurden im Jahr 2022 bundesweit hochgerechnet rund 209.000 Menschen wegen eines akuten Rausches, einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen oder psychischer Probleme in Arztpraxen und Ambulanzen versorgt. Das waren rund dreimal so viele wie noch 2012, wie die Kasse am Mittwoch in Hannover mitteilte.
Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren stiegen den Angaben zufolge die Diagnosen im selben Zeitraum um rund das Doppelte an. 2022 waren es hochgerechnet rund 11.300 Betroffene.
Mit Blick auf die am 1. April in Kraft getretene Teil-Legalisierung von Cannabis forderte die KKH eine möglichst frühe Aufklärung. “Es ist wichtig, dass Jugendliche die Risiken von Cannabis selbst erkennen und lernen, richtig mit ihnen umzugehen”, sagte Justin Onyechi vom Präventionsteam der KKH. Zu den Gefahren zählten eine Schädigung des Gehirns, die Entwicklung von Psychosen oder einer Abhängigkeit.
Die Krankenkasse bietet für Jugendliche ab 14 Jahren das Präventionsprogramm “HöhenRausch” an, wie es hieß. Dabei wird im Rahmen von Kletterevents das Risikoverhalten in Bezug auf Suchtmittel wie Cannabis geschult.