Vertreter der Ärzteschaft in Nordrhein-Westfalen begrüßen die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. „Ohne die vielen Ärztinnen und Ärzte, die Pflegefachkräfte und die anderen Beschäftigten mit Migrationsgeschichte würde die Daseinsvorsorge schlicht kollabieren“, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW, Matthias Blum, der Düsseldorfer Rheinischen Post. Deshalb sei die KGNW dankbar für die vielen Menschen, die auf den Straßen ein deutliches Zeichen setzten.
Am Wochenende hatten erneut Zahntausende Menschen in NRW gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Düsseldorf waren am Samstag etwa 100.000 Menschen auf die Straßen gegangen. Der Protestzug war einer von etwa 30 Demonstrationen in NRW.
Correctiv-Bericht erschüttert Präsident der Ärztekammer
Laut der Ärztekammer Nordrhein kommen auf ihrem Gebiet knapp 12 Prozent der Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland. „Seit Jahren arbeiten wir in unseren Kliniken, Praxen und Gesundheitsämtern vertrauensvoll mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt zusammen“, sagte Präsident Rudolf Henke. Sie würden gebraucht und geschätzt. „Dass diese Kolleginnen und Kollegen nun hören müssen, dass es in Deutschland Kräfte gibt, die offen darüber nachdenken, sie aus Deutschland zu vertreiben, ist einfach nur erschütternd.“ Er begrüßte die Demonstrationen, gerade auch mit Blick auf die vielen anstehenden Wahlen in diesem Jahr.
Seit einem Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November gibt es bundesweit große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Laut der im Januar veröffentlichten Recherche wurde bei dem Treffen über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen.