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Kosten für Führerschein explodieren – Verdopplung seit 2006

Die Teuerung für den Autoführerschein liegt deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Eine Kehrtwende ist nicht in Sicht.

Was aktuell vielen Familien mit jungen Erwachsenen mit Erschrecken bewusst wird, belegen jetzt neue Zahlen des Statistischen Bundesamts schwarz auf weiß: Die Kosten für den Autoführerschein sind in den vergangenen Jahren explodiert. Seit 2006 haben sie sich mehr als verdoppelt, wie aus der am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichten Übersicht hervorgeht.

Laut Statistikamt sind die Fahrschulen in der Preisgestaltung frei und nicht an gesetzliche Vorgaben oder Pauschalpreise gebunden. Die Höhe der Prüfungsgebühren ist dagegen gesetzlich festgelegt.

Die jährlichen Teuerungsraten für Fahrstunden und Führerscheinprüfungsgebühren lagen in den vergangenen drei Jahren bei 10,8 Prozent, 7,6 Prozent und 5,8 Prozent. Das waren mit die stärksten Preisanstiege seit Beginn der Statistik im Jahr 1991. Seit 2019 lag die jährliche Teuerung jeweils bei mindestens rund 6 Prozent. Der Kostenanstieg für Fahrstunden und Führerscheinprüfung lag damit immer deutlich über der allgemeinen Inflationsrate.

Zu den konkreten Kosten je Fahrstunde und für die Prüfung können die Statistiker keine Angaben machen. “Auf Basis von Daten aus den Landesstatistikämtern berechnen wir nur die bundesweite Preisentwicklung”, erläuterte ein Sprecher. Auch zu regionalen Unterschieden gebe es keine Übersicht.

Gesamtkosten von mehr als 5.000 Euro für den Führerschein sind inzwischen keine Seltenheit. Wer die Fahrprüfung nicht besteht und ein zweites Mal antritt, muss schon dafür mit Mehrkosten von mehreren Hundert Euro rechnen.