Eigentlich war das Kosovo-Team beim Länderspiel in Bukarest die sportlich bessere Mannschaft. Doch beim Stand von 0:0 verließen die Spieler vorzeitig das Feld – und werden nun in der Heimat dafür bejubelt.
Nach einem Eklat im Spiel gegen Rumänien ist Kosovos Fußballnationalmannschaft mit Jubel in der Hauptstadt Pristina empfangen worden. Ministerpräsident Albin Kurti betonte, vollkommen hinter der “prinzipientreuen, korrekten und positiven Haltung” der Spieler zu stehen, berichteten rumänische Medien am Montag. Die Mannschaft hatte am Freitagabend bei einem Nations-League-Spiel in Bukarest aus Protest gegen angebliche “Serbien”-Rufe rumänischer Fans das Feld vorzeitig verlassen.
Neben dem Regierungschef beglückwünschte auch Kosovos Kultur- und Sportminister Hajrulla Ceku die Mannschaft. Er drückte seine “volle Solidarität und Unterstützung” aus und dankte dem Team für die “würdige Vertretung” in Rumänien. Nach dem Spielabbruch in der Nachspielzeit warf Kosovos Fußballbund den rumänischen Fans rassistisches Verhalten und Provokation vor. Rumäniens Fußballbund wies die Vorwürfe zurück.
25 Jahre nach dem Kosovokrieg schwelt der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo weiter. Die Regierung in Belgrad weigert sich, Kosovos staatliche Unabhängigkeit anzuerkennen. Ein von der EU vermittelter Dialog brachte bisher keinen Durchbruch.