Der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp hat die Gemeinschaft der Kirchen als ein Vorbild für die Demokratie bezeichnet. In seiner Predigt im zentralen ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen im Münchner Liebfrauendom sagte Kopp laut Predigtmanuskript, Christinnen und Christen wüssten, dass es nur miteinander gehe. „Das trifft auch auf den Staat zu: Demokratie ist nicht angeboren. Demokratie ist nicht von allein da. Demokratie lernt man am Vorbild“. Er denke, die Gemeinschaft der Kirchen könne da ein „Role Model“ sein, sagte Kopp.
Die Konfessionen seien schon „viele wichtige Schritte aufeinander zu und miteinander gegangen“. Es gebe noch Grenzen, und Trennendes, „aber wenn wir die Geschichte des Christentums in Europa in den vergangenen Jahrzehnten betrachten, ist es schon besonders, wie wir viele Trennungen überwunden haben“.
Die Kirchen hätten in diesen Zeiten die Aufgabe, Seite an Seite mit zivilgesellschaftlichen Playern für die Demokratie einzustehen und die weltweiten Netzwerke für das Wohl der Menschen zu nutzen. Es gelte, füreinander und gegen Gewalt sowie rechte Gesinnung einzutreten, erläuterte der Landesbischof.
Kopp feierte den Gottesdienst gemeinsam mit dem katholischen Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, dem rumänisch-orthodoxen Bischof Sofian von Kronstadt, dem Europa-Bischof der Reformierten Episkopalkirche Mark D.W. Edington sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Bayern. Die Gebetswoche feiern Christinnen und Christen aller Konfessionen weltweit mit zahlreichen Gottesdiensten und Begegnungen vom 18. bis 25. Januar. Der internationale liturgische Entwurf für dieses Jahr wurde in Burkina Faso erarbeitet und steht unter dem Leitwort „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben … und deinen Nächsten wie dich selbst“. (00/0270/24.01.2024)