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Kopp: Hätte mehr Respekt vor ForuM-Ergebnissen zeigen sollen

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp hält rückblickend den Umgang der Kirche mit der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie für nicht geglückt. „Wir waren nicht schlecht vorbereitet“, sagte Kopp dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Aber die öffentliche Diskussion nach der Vorstellung der Studie am 25. Januar habe sich stark auf die Zahlen fokussiert. Die Aufmerksamkeit sei somit von der „viel wichtigeren Situation der betroffenen Personen“ weggelenkt worden.

Kopp sagte, er hätte sich „im Nachhinein“ gewünscht, dass sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) „nicht gleich in der Pressekonferenz“ zur Studien-Vorstellung geäußert hätten. Der bayerische Landesbischof hätte es „angemessener gefunden“, sich erst „mit einigem zeitlichen Abstand“ zu Wort zu melden. Dies gelte auch für ihn selbst, räumte er selbstkritisch ein: „Ich selbst habe mich auch zu vorschnellen Äußerungen (…) verleiten lassen.“ Auch er hätte „mehr Respekt vor den Ergebnissen der Studie“ zeigen sollen.

Der Landesbischof kündigte an, dass das Thema sexualisierte Gewalt auch in seinem Bischofsbericht auf der Frühjahrstagung der Landessynode Ende April in Coburg eine Rolle spielen wird. Auch Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel werde das Thema aufgreifen. Gleichwohl werde die Synode zu diesem Thema „noch nichts“ beschließen, sagte Kopp: „Denn das wäre genau das, was die betroffenen Personen uns als Spiegel vorgehalten haben.“ Nämlich, nicht mit Betroffenen zu sprechen, sondern für sie zu entscheiden. (00/1073/05.04.2024)