In Rheinland-Pfalz steht ab sofort unter dem Dach der Naturschutzorganisation Nabu eine Koordinationsstelle für Fledermausschutz als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die fliegenden Säugetiere bereit. Zu den Aufgaben der neuen Einrichtung gehöre die Beratung bei geplanten Sanierungsarbeiten an Immobilien und beim Umgang mit aufgefundenen verletzten Fledermäusen, sagte Projektleiter David Roth dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch das Monitoring der Fledermausbestände in Rheinland-Pfalz sei eine Aufgabe des in Mainz ansässigen vierköpfigen Teams, das von Ehrenamtlichen in anderen Landesteilen unterstützt wird.
Die Arbeit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz wird durch Fördermittel des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums finanziert. In Rheinland-Pfalz sind 22 der 25 in Deutschland verbreiteten Feldermausarten heimisch, darunter das Große Mausohr (Myotis myotis), das eine Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern erreicht, aber auch sehr kleine Arten wie die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), deren weniger als zehn Gramm schwere Exemplare in eine Streichholzschachtel passen.
Der Bestand vieler Arten gilt trotz strenger Schutzmaßnahmen als gefährdet und nahm zuletzt weiter ab. „Fledermäuse leiden nicht nur unter dem Verlust ihrer Lebensräume, sondern auch unter den sich ständig verändernden Umweltbedingungen“, teilte der Nabu mit. Der Verlust geeigneter Quartiere, das Insektensterben, die Lichtverschmutzung und der Einsatz von Pestiziden bedrohten die Tiere.