UK 8/2016 Qualitätsjournalismus (Seite 1, Leitartikel: „Alles und umsonst?“)
Ihre Autorin schreibt unter anderem: „Ohne Medienvielfalt keine Demokratie“. Haben wir derzeit wirklich eine Medienvielfalt im Qualitätsjournalismus oder eine Fülle von Mainstreammedien? Führende Medienwissenschaftler stellen fest, dass die so genannten Leitmedien, vor allem deren politische Kommentare, in der Regel linksliberal ausgerichtet sind und die nationalliberalen Bürger sich kaum noch vertreten fühlen. So werden in den veröffentlichten Pressestimmen von Zeitungen, Funk und Fernsehen sowie deren Online-Ausgabe mehrheitlich linksliberale Positionen zitiert. Auch im evangelischen Pressebereich empfinden sich anscheinend viele pietistisch orientierte Christen nur noch am Rande vertreten.
Auch in der deutschen Parteienlandschaft ist zuletzt ein politisches Vakuum entstanden, nachdem die CDU mit Angela Merkel den christlich-konservativen Raum vernachlässigt hat. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass (leider!) rechtspopulistische Bewegungen und Parteien bedrohlich zunehmen. Sollter dieser Trend weiter wachsen, wird wohl der soziale Friede in Deutschland ernsthaft gefährdet.
Von einer Medienvielfalt kann nur gesprochen werden, wenn alle gesellschaftlich relevanten Gruppen in den Medien auch möglichst objektiv vorkommen und deren Redakteure sich nicht einseitig journalistisch „gemeinmachen“ (Hanns Joachim Friedrichs). Mit Mainstreammedien ist dies nicht zu leisten. Übrigens haben bei einer kürzlichen Umfrage unsere Qualitätsmedien gerade mal noch ein Glaubwürdigkeitsvertrauen von rund 40 Prozent. Was sagt uns das?
Hermann Reyher, Kierspe
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